Nach den ersten 4 Wochen Reise, wo wir super viel gesehen und erlebt haben, waren wir nach dem Trip in der Atacama Wüste sehr froh endlich länger an einem Ort zu sein und etwas zur Ruhe zu kommen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie gut es getan hat nach der trockenen Wüste wieder grüne, frische Natur zu sehen. Das konnten wir dann ausreichend genießen auf der 2-stündigen Busfahrt von Santiago nach Viña del Mar, wo wir auch an einigen Weinbergen vorbei gefahren sind. Hier ist – wie ich erfahren habe – eine bekannte Weingegend. Die Fernbusse kann man wirklich empfehlen, sie sind echt günstig (für uns alle zusammen haben wir 12,50 Euro von Santiago nach Vina bezahlt) und komfortabel. Es gibt mehrere Anbieter und sie fahren alle 5 Minuten los. Unglaublich! Aber es gibt auch keine Alternative, da es keine Zugverbindung gibt. In Viña del Mar gibt es auch Busse („micros“), die die naheliegenden Orte verbindet, aber die haben nichts mit den komfortablen Fernbussen zu tun. Wir sind einmal zu unseren Freunden mit dem Bus gefahren, sie wohnen auf einem Berg, wo man sich durch enge Strasssen durchschlängeln muss, der Busfahrer ist bei lauter Musik mit einem Affenzahn durchgepest und wir standen, da kein Sitzplatz mehr frei war…puh, da waren wir am Ende froh heil wieder auszusteigen. Daher fahren wir jetzt oft mit dem Uber, der nicht viel teurer ist…

Im Microbus in Viña

Wir sind 3 Wochen in Viña (vom 13.11. – 02.12.) und wohnen in einem Hochhaus im 21. und damit obersten Stock. Wir haben einen super schönen Blick auf Viña, Valparaíso und den pazifischen Ozean.

Blick vom Balkon
Unsere Wohnung ist ganz oben in der Mitte

Wir sind von unseren Freunden direkt mit den wichtigsten Lebensmitteln versorgt worden (Danke Tatj) und haben uns direkt wohl gefühlt. Das Wetter ist auch super angenehm, bei 24 – 27 Grad weht immer noch eine frische Brise, bestes Sonnenbrandwetter. Aber da wir uns ja immer sorgfältig eincremen, ist bisher alles gut gegangen. Eincremen, so wie ich es beobachtet habe, machen hier glaube ich alle, da der UV-Wert so hoch ist, heute bei 12…(ab 11 ist der Wert schon extrem). Wir haben anfangs vor allem lange geschlafen, endlich mal keinen Wecker stellen um sich irgendwas anzugucken, das war der Wunsch der Kinder, aber dem Wunsch sind wir gerne nachgegegangen.

Unsere Aussicht am Abend
Tolle Kunst im Sand

Direkt vor der Tür ist der Strand, das Meer und einige Restaurants und viele Einkaufsmöglichkeiten. Im Moment habe ich das Gefühl, dass nicht sehr viele Touristen hier sind. Wir als blonde und große Menschen fallen direkt als „Gringo“ auf. Ich finde die Chilenen sehr sympathisch, herzlich und zuvorkommend und temperamentvoller und emotionaler als die Deutschen (-: Wenn wir Freunde oder Bekannte von Freunden kennenlernen, sind sie immer sehr zugewandt und man bekommt auch direkt ein Küsschen zur Begrüssung. Die Chilenen haben häufig ein Lächeln im Gesicht, auch wenn man sich mit seinem Spanisch etwas abmüht. Es ist auf jeden Fall von Vorteil hier Spanisch zu sprechen, wir haben hier auch noch ein paar Stunden Unterricht genommen, da man mit Englisch nicht so weit kommt, vor allem im Supermarkt, beim Bäcker, beim Busfahrer etc. Ich sag mal, wir kommen klar, aber ich hoffe unser Spanisch wird sich noch in den nächsten Wochen verbessern…

Im Moment ist ja die Adventszeit. Hier ist die Mall mit einem Tannenbaum und ansonsten ist schon einiges weihnachtlich geschmückt, aber die Stimmung, wie zu Hause, will noch nicht so richtig aufkommen. Aber dafür braucht man auch Kälte und Dunkelheit. Das haben wir hier nicht, ist für mich auch schon in Ordnung (-: Dafür haben wir natürlich auch nicht den vorweihnachtlichen Stress. Es gab an Adventskalendern hier ein Exemplar zu kaufen mit Schokolade, die ich auch früher als Kind immer hatte. Ich bin gespannt ob die Schokolade auch so lecker ist, wie früher…Wir haben am Sonntag auch Plätzchen (Spekulatius und Zitronenkekese) gebacken mit unseren chilenischen Freunden. Die schmecken tatsächlich auch im Sommer!

Weihnachtsdeko in der Mall

Sport in Viña

Wir haben uns nicht nur ausgeruht und tolle Ausflüge gemacht, sondern waren auch sportlich. In der ersten Woche waren wir am Strand joggen. Herrlich! Jonas, Jan und ich haben an einigen Vormittagen an einem Zirkeltraining direkt am Strand teilgenommen. Das war echt hart, aber hat auch echt gut getan und Muskelkater war vorprogrammiert. Die Leute waren ziemlich fit und der Trainer war echt super motivierend. Das ganze hat pro Stunde pro Person nur 3000 pesos (knapp 3 Euro) gekostet. Ausserdem waren Jonas und ich einmal beim Beachvolleyballtraining. Dort wurden wir auch echt freundlich aufgenommen. Als tägliche Einheit hatte ich mir vorgenommen jeden Tag einmal in den 21. Stock hochzulaufen, das wurde am Ende auch viel leichter! Jonas und Jakob haben noch in der Schulwoche beim Leichtathletiktraining teilgenommen. Was das Sportleben angeht, gab es wirklich sehr viele Möglichkeiten am Strand direkt vor der Tür.

Nach dem Zirkeltraining wurde jedes Mal ein Bild von der Gruppe gemacht

Playas Cachagua y Zapallar

Am Samstag haben wir einen sehr schönen Ausflug gemacht: 1,5 Stunden mit dem Auto in den Norden mit Familie Fingerhuth. Zuerst sind wir an der Playa Cachagua einen superschönen Wanderweg gelaufen an der Küste entlang. Von dort haben wir einen Blick auf die Isla Cachagua, auf eine Miniinsel, wo 3 Prozent der gesamten Weltpopulation der Humboldt-Pinguine leben. Beeindruckend!

Weg von Cachagua nach Zapallar
Isla Cachuagua
Strand in Zapallar

Wir liefen zu einer schönen Bucht mit türkisem Wasser. Einige von uns haben sich auch ins Wasser getraut. Man muss leider wirklich sagen, dass der Pazifik (zumindest im Moment) noch super kalt ist, ich habe gelesen, dass er gerade mal 13 Grad hat.

Bucht von Zapallar

Dünen in Concon

In der Nähe von Viña gibt es tolle Dünen. Die Jungs wollten gerne wieder Sandboarden, aber leider war der Verleih der Boards geschlossen. Die Dünen herunterrennen macht aber auch Spaß. Wir waren mit Tatj, Meike, Martin und Simon da. Danach gab es superleckeres Eis in der nahegelegenen Eisdiele.

Auf dem Dünen von Concon
Blick von der Düne auf den Pazifik
Eis essen mit Tatj (hinter der Kamera) und ihren Kindern

Asado

Tatj hat uns zur Geburtstagsfeier Ihrer Mutter bei ihrem Bruder in Santiago eingeladen und da wurde natürlich gegrillt („Asado“). Außerdem war Bruno aus Sao Paulo auch dabei, da zufälligerweise eine Akustik-Konferenz in Santiago war.

Asado in Santiago
Wir mit Bruno, Seba & Tatj

Wir hatten eine sehr schöne Zeit in Viña del Mar. Es war toll den Alltag von unseren Freunden mitzuerleben. Wir waren in der Schule, in der Kirche, bei Geburtstagen und Familienfeiern und überall herzlich willkommen, das ist schon sehr besonders. Danke Seba und Tatj für die tolle Zeit in Viña! Es ist sehr lebenswert, wie ich finde, ich hätte es auch durchaus länger hier aushalten können…

Viña del Mar

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